Life keeps rolling on – Das Leben rollt weiter

1-Christiane vor Hügeln

Ich kenne sie schon lange. Ende der 80iger und in den 90igern tanzte sie in meiner Dance Company, dann gingen unsere Lebenswege in unterschiedliche Richtungen. Vor einiger Zeit entdeckte ich sie zufällig bei Facebook. Die Fotos zeigten sie im Rollstuhl sitzend. Was war in der Zwischenzeit passiert? Ich recherchierte und fand Schockierendes, Erstaunliches, Berührendes und Beeindruckendes. Nach einer ersten Kontaktaufnahme verabredeten wir uns auf ein Interview via Skype.
Und hier ist es nun, das Interview mit Christiane Göldner, Geschäftsführerin und Inhaberin von Campo Phoenix auf Lanzarote.

Du hast eine eigene Firma auf Lanzarote. Was ist das für eine Firma?

1-Geschäft Meine Firma heißt Campo Ph0enix mit Sitz in Yaiza, Lanzarote auf den Kanarischen Inseln. Wir bieten geführte Touren mit speziellen Fahrzeugen für Einheimische, für Touristen, für jeden, der Lust hat, sich die Insel auf sportliche und besondere Weise anzuschauen. Unterwegs gibt es außer der Einzigartigkeit der Landschaft, viele Informationen über Historie und Kultur. Weiterhin haben wir Angebote für Menschen mit körperlicher Behinderung. Das sind zum einen Handbikes, die wir vermieten und dann die MiAmigos von Franz Nietlispach, einem 14-fachen Paralympics-Sieger aus der Schweiz. Der MiAmigo ist ein kleines Zuggerät, das sich einfach am Rollstuhl befestigen lässt. Somit können sich Rollstuhlfahrer freier bewegen und mehr unternehmen. Ich bin sehr stolz, dass wir diese Möglichkeit bieten. Weiterhin bringe ich meine Kenntnisse als Grafikdesignerin ein. Ich designe Textilien, passend zu unseren Touren. Diese bieten wir in einer guten Qualität unserer eigenen Fair Trade Marke an.

Wie lange gibt es die Firma schon und hast Du sie mit jemanden zusammen oder alleine gegründet?

Campo Phoenix existiert seit ca. 1 1/2 Jahren. Ich habe das Unternehmen zusammen mit meinem Mann aufgebaut. Alleine wäre das für mich gar nicht möglich gewesen. Er fährt die Touren und ist ein hervorragender Tourenguide und Partner in allen Lebenslagen. Ich arbeite im Hintergrund, mache Kundengespräche, Akquise, Verträge, designe, halte den Laden in Ordnung, etc. – alles was drumherum gebraucht wird, damit das Geschäft läuft.
Irgendwann werden wir sicher auch noch Leute einstellen, aber momentan müssen wir unser junges Unternehmen erst einmal selbst stabilisieren. Ich dachte, dass die Idee leichter umzusetzen wäre, aber wahrscheinlich ist es sogar gut, wenn man anfangs nicht weiß, was da alles auf einen zukommt. Auf jeden Fall lernt man viel, und diese Erfahrungen sind bei anstehenden Entscheidungen sehr wertvoll.

Wie lange bist Du schon mit Deinem Mann zusammen und habt ihr Kinder?

1-schwangerWir sind seit neun Jahren zusammen, aber nicht verheiratet. Ich sage nur „mein Mann“, weil er das ja im Prinzip ist. Wir haben zusammen zwei Kinder, und ich denke, dass es auch ohne Ehering ganz gut funktioniert. Die Kinder sind beide in meiner Rollstuhlzeit geboren. Leute fragen mich oft, wie geht das? Kann man als gelähmte Frau gesunde Kinder bekommen und überhaupt Kinder bekommen? Da kann ich immer nur sagen, es geht, und man kann auch als querschnittsgelähmte Frau guten Sex haben. Das geht auch. Die beiden Jungs kamen ohne Probleme auf die Welt, ohne Einleitung oder sonst was. Darauf bin ich sehr stolz. Die Schwangerschaft mit meinem Jüngsten, war hier auf der Insel schon ein Highlight. Es ist natürlich krass, wenn ‘ne Rollstuhlfahrerin mit ‘nem dicken Bauch durch die Gegend rollert. Dann denken die Leute, was ist denn mit der passiert? Ich bin stolz das ich dass geschafft und zwei gesunde Kinder habe.

Waren die Kinder geplant oder ist es einfach passiert?

Beide Kinder waren nicht geplant aber gewünscht. Ich war mit Christian drei Monate zusammen, da ist der Moritz schon entstanden. Und auch Leo war herzlich willkommen. Mehr Kinder möchte ich aber nicht. Das schaffe ich körperlich nicht nochmal. Ich werde ja leider nicht jünger. Es bleibt einfach zu wenig Zeit für Schlaf. Zwei Jungs reichen.

Wie lange seid Ihr schon auf Lanzarote?

Wir sind vor ca. sechs Jahren hierher gekommen.

Lass uns etwas weiter zurück gehen. Ich kenne Dich ja noch als herumspringendes, junges Mädchen. Jetzt bist Du querschnittsgelähmt, sitzt im Rollstuhl. Was war passiert?

Das Schicksal hat es gut und schlecht mit mir gemeint. Eigentlich mehr gut als schlecht. Ich bin in Berlin beim Klettern abgestürzt und dabei so ungünstig aufgeprallt, dass die Energie, die sich ja irgendwo entladen musste, das am 10. Brustwirbel tat. Also ich bin im Prinzip gestorben. (Es ist eine Weile ruhig.) Ja, der Tag hat mein Leben verändert. Aber ich sage es mal so, ich habe viel, viel Gutes bekommen. Ich war vorher rastlos, immer auf der Suche, wo meine Aufgabe ist. Dieser Tag hat mir zu denken gegeben – nicht mehr einfach so zu leben. Ich habe meine Wertevorstellungen komplett überdacht und geändert. Oberflächliches hatte da keinen Platz mehr. Du kannst Schätze finden, bei Menschen, bei denen Du das nie erwarten würdest. In jedem steckt irgendwo etwas Gutes.

Wie lange liegt das zurück und wie hast Du das gemeint, Du bist gestorben?

Die Christiane, die es vorher gab, die gab es nicht mehr. Ich habe auch jetzt immer noch das Gefühl, dass ich mit 28 gestorben bin, also ich bin weg. Und auch physisch, mein Herz wollte nicht mehr. Die Ärzte haben mich zurückgeholt. Ich glaube, ich habe zwei Mal die Chance bekommen auf dieser Welt zu bleiben. Mein Zeitempfinden hat sich seit dem geändert, das gibt es eigentlich nicht mehr. Zeit ist mir völlig egal. Mich hat vor ein paar Tagen jemand gefragt, wie alt ich bin. Ich musste eine Weile überlegen. Es ist nicht wichtig. Es spielt keine Rolle. Es ist ein Geschenk, dass man lebt, da ist.

Kannst Du nochmal etwas zu der gestorbenen Christiane sagen?

Na ja, wenn Du gesund bist, kannst Du ganz andere Dinge erleben. Das war eben in dem Moment für mich nicht mehr möglich.  Die Christiane, mit all Ihren Möglichkeiten in einem gesunden Körper, konnte es nicht mehr geben. Wenn Du nicht mehr laufen kannst, bekommst Du jeden Tag Grenzen aufgezeigt. 1-1-Scan0054 Jeden Tag hast Du Barrieren, die Du erst mal begreifen musst. Und Du musst lernen, damit umzugehen. Ich sag mal so, man muss sich halt andere Ziele setzen, anders denken. Das macht man automatisch, wenn man den Willen hat, weiter zu leben. Dann sucht man sich halt andere Möglichkeiten. Ich habe vor dem Unfall immer viel trainiert, viel getanzt. In jungen Jahren habe ich so viel erlebt, dass ich mir dachte, du hattest das alles, das war ein Geschenk und das war gut so. Natürlich fehlt mir das teilweise. Es wäre eine Lüge, wenn ich behaupten würde, dass es nicht so ist. Aber es ist so, dass ich weiß, ich war da. Ich habe getanzt und auf der Bühne gestanden, und ich habe selbst andere Menschen trainiert. Das war ein großer Teil meines Lebens. Die Zeit, die ich hatte, war toll, das war in Ordnung. Jetzt geht es weiter mit einer neuen Aufgabe, Punkt. Wenn ich mein Herzblut würde austropfen lassen, das wäre nicht gut, das macht depressiv. Die Zeit mit Tanz und Sport hat mich so geprägt, dass ich mir dachte, es geht weiter – auf eine andere Art und Weise. Auch im Krankenhaus gab es viele Anreize, viele Leute, die ich kennenlernte, die mir Kraft und Mut gaben. Es gibt so viel anderes, das du machen kannst. Und im Endeffekt war ich dann hier in Yaiza Trainerin für Yoga-Pilates im Rollstuhl.

Du hattest vorhin gesagt, dass Dein Herz nicht mehr wollte, dass man Dich zurückgeholt hat. Wie lange hat es gedauert, bis Du wieder leben wolltest? Wie konntest Du Dich mit der Situation engagieren?

Ich glaube, so eine Phase, nicht mehr zu wollen, die hatte ich gar nicht. Es gab nur einen Tag – als ich nach der OP aufwachte, meine Mutter bei mir war und ich ihr sagte: „Mutti, ich möchte so nicht leben, das bin ich nicht.“ Dann bin ich wieder eingeschlafen. Das war glaube das einzige Mal, dass ich so verzweifelt war.
Einen Rückschlag gab es dann doch noch, nach der Reha. Ich hatte zu viel gemacht und meine Schrauben im Rücken sind gebrochen. Da habe ich das gleiche nochmal durchleben müssen. Ich habe mir gedacht, was mache ich hier eigentlich? Das ist doch alles sinnlos. Da wollte ich nicht mehr, und am Tag der OP dachte ich, wenn ich jetzt nicht mehr aufwache, ist es ok. Aber ich bin aufgewacht und dann ging’s weiter.
Also ich habe nie aufgegeben, habe mich nie gehen lassen. Es kam auch nie richtig hoch. Ich hatte das Geschehene verdrängt, weil ich wusste, das ist zu viel Schmerz. Wenn der hochkommen würde, könnte ich ihn nicht bewältigen. Also habe ich das verdrängt. Und die Strategie ist manchmal ganz gut. Bis jetzt hat es funktioniert und mich in meinem Leben nur nach vorne gebracht.

Kann es sein, dass Du doch ab und zu ein Stück aus Deiner Verdrängung gegangen bist und etwas aufgearbeitet hast, mit Hilfe Deiner positiven Einstellung zum Leben?

Ja sicher. Ich hatte in der Reha einen guten Physiotherapeuten, der mich mit immer wieder neuen Aufgaben sehr beschäftigt hat, so dass ich mich physisch stabilisiert habe. Du brauchst natürlich lange, lange Zeit um überhaupt zu begreifen, was da passiert ist. Und natürlich gab es auch heimliche Tränen!!! Ich denke, dass das Tanzen, der Sport, Schwimmen, Laufen mein ganzen Leben geprägt und mir viel Kraft gegeben hat. Auch die Situation vor dem Unfall – ich war ja vorher in Russland und habe da ziemliche Extreme erlebt. Du wächst an solchen Aufgaben. Da ich ein Typ bin, der immer nach Lösungen sucht, hat mich diese Einstellung natürlich auch weiter vorangetrieben.

Wie lange liegt der Unfall zurück?

Das sind jetzt 10 Jahre. Ich sitze ja schon sooo lange im Rollstuhl.

Deinen Mann hast Du also erst nach dem Unfall kennengelernt?

Ja, ich lebte zur Zeit des Unfalls in einer WG, in einer Dachgeschosswohnung, also mit ganz vielen Stufen. Die war für mich natürlich nicht mehr erreichbar. Damals schlitterte ich von einer Extremsituation in die nächste. Ich kam aus Russland zurück, wo eine Beziehung kaputt gegangen war und ging erst mal zu meinen Eltern. Nach der gescheiterten Beziehung stand ich vor dem Nichts. Ich hätte in Russland bleiben können, da ich ja einen guten Job hatte, aber ich wollte wieder nach Hause. Russland war für mich allein zu groß. Ich begann Medienwissenschaften zu studieren und zog in die WG. Na und dann passierte mir dieser bekloppte Unfall und ich musste schon wieder von vorne anfangen. Das heißt, vom Krankenhaus aus habe ich mir eine Wohnung gesucht, die einigermaßen zugänglich war. Ich habe das Glück zwei großartige Freundinnen zu haben, die mir während des Krankenhausaufenthalts und der Reha viel Kraft gegeben hatten. Die zwei zogen mit mir zusammen in die Wohnung. Dafür bin ich ihnen auf ewig unglaublich dankbar. Noch vor dem Unfall hatte ich mir einen Hund angeschafft und der hat dann praktisch meinen Mann klar gemacht.

Das möchte ich natürlich genauer wissen!

Ich war gerade auf dem Weg in die Druckerei und mein Hund hat ein Häufchen gemacht. Frauchen musste sich um das Häufchen kümmern und Hündchen ist abgehauen zu einer Gruppe Männer. Christian hat mit ihm gespielt und dann kamen wir miteinander ins Gespräch. Zum Schluss fragte mich Christian, ob ich denn jemanden hätte, der auf mich aufpasst. Ich meinte dann ganz emanzipiert, wie Frau ist, brauch ich nicht, natürlich nicht.. Wir haben uns trotzdem verabredet. 1-Christiane Göldner, Christian Kottwitz

Charli, also mein Hund, war an dem Tag völlig überdreht und zog mich zwei Mal fast aus dem Rollstuhl. Christian war immer genau in dem Moment da und hat mich gerettet. Also er war so was wie der weiße Ritter. Ja und irgendwie hat’s gepasst. Wir haben uns mächtig verliebt. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Selbstwertgefühl, das ist ein wichtiges Thema. Man verliert natürlich ‘ne ganze Menge. Wenn Du aus einer Welt kommst, die schönheitsorientiert ist – ich habe mich ja selbst darin bewegt, Sport gemacht und so, wie ‘ne Bekloppte – und dann gehörste plötzlich nicht mehr darein. Was machste da? Da braucht man erst einmal eine Weile um sein Selbstwertgefühl gerade zu rücken und es stellt sich die Frage, was ist schön? Ich war froh, dass Christian keinen großen Wert auf ‘nen wackelnden Hintern gelegt hat. Er hat mich so gesehen, wie ich bin. Er sagte auch, dass er den Rollstuhl gar nicht wahrnahm, als er mich das erste Mal sah. Er sah mich. Was auch ganz spannend ist, Frauen denken, dass man als Frau im Rollstuhl keine Konkurrenz ist, für eine Frau, die läuft. Aber das ist ein oberflächliches Denken. Im Endeffekt strahlt es von innen und es muss natürlich passen. Wenn es Liebe ist, stört auch ein Rollstuhl nicht.

Wie bewegst Du Dich auf der Insel?

Ich hasse es mit dem Bus unterwegs sein zu müssen. Für mich gibt es nur das Auto und damit bin ich komplett selbständig. So bringe ich auch die Kinder zur Schule und hole sie ab. Gott sei dank bin ich noch so stark, dass ich den Rollstuhl selbst ins Auto stellen kann. Es dauert eben alles länger. Du musst für alles, was du machst mehr Zeit einplanen. Das bringt aber auch an gewissen Punkten Ruhe rein. Wenn es nicht anders geht, komme ich eben mal fünf Minuten zu spät. Das ist nicht weiter schlimm.

Du hast Deine Grenzen anerkannt und Frieden damit gemacht?

Ja und Nein. Du musst Kompromisse mit dir selbst finden. Wenn der Körper an gewissen Tagen nicht so will, wie man es gerne hätte, ist man schon frustriert. Aber das darf nie der Fokus werden – Frust! Es ist zum Beispiel so, wenn wir ans Meer fahren, weiß ich, dass ich erst mal nicht an den Strand komme. Da geht Christian alleine mit den Kindern nach Tieren schauen und ich muss warten, aber das ist in Ordnung. Damit habe ich mich arrangiert. Natürlich würde ich auch gerne mal mitlaufen. Das sind halt so Kleinigkeiten. Oder ich meide gewisse Situationen, bei denen meine Jungs in Gefahr kommen und ich dann nicht helfen könnte. Dieses Jahr werde ich das erste Mal alleine mit meinen Kindern fliegen. Das ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Mein Großer hat sehr viel Energie und bei dem Kleinen kündigt sich das jetzt auch schon an. Ja, meine größte Herausforderung sind meine Kinder, aber das ist gut und ich denke jeder anderen Mutter geht es ähnlich.

Hattest Du nach dem Unfall schon alle Funktionen so wie jetzt, oder musstest Du Dir das erst erarbeiten?

Natürlich musst du dir alles erarbeiten. Gut, wenn jetzt was weg ist und nicht mehr wiederkommt, dann ist das so. Ich habe immer die Hoffnung und habe ja auch hart trainiert, aber in dem Sinne kam nichts. Du kannst nur lernen, damit umzugehen und dich selbst zu händeln. Du weißt, wie du die Beine legen musst, wenn du dich in den Rollstuhl setzt oder wie du dich aufrichtest, wenn du vom Bett hochkommen möchtest, wie du ‘ne Hose anziehst, deine Schuhe, die Socken. Das sind Kleinigkeiten, die muss man erst mal lernen. Ich habe Glück, dass mir das jetzt passiert ist und nicht erst, wenn ich achtzig bin oder so. Das wäre ein fürchterliches Problem. Da sind diese ganz alltäglichen Geschichten. Wie transportiert man eine Tasse mit heißem Tee, ohne sich zu verbrühen? Worauf muss man achten? Wenn Du keine Sensibilität mehr hast, ist das eine große Verletzungsgefahr, denn du merkst nicht, wenn du dich irgendwo stößt, schneidest oder verbrennst. Also der Körper ist schon fantastisch, ein Wunder. Mein Körper spricht mit mir. Ich muss nur genau hinhören. Zum Beispiel, wenn ich mich irgendwo gestoßen habe, reagiert der Körper, indem er anfängt zu krampfen. Das ist nicht schön. Du musst lernen, damit umzugehen. 1-Christiane im Rollstuhl Direkt nach dem Unfall war mein Körper in einer Starre. Die ersten sechs bis sieben Wochen passierte gar nichts, keine Reaktion, nichts. Und dann irgendwann fing es an. Die Füße begannen auf Berührung zu reagieren. Es gab wieder einen Muskeltonus. Plötzlich wippte ein Bein durch die Gegend und ich hatte den Gedanken, um Gottes Willen, was kommt jetzt noch? Das erste Mal, als das passierte, bekam ich einen Schreck und dachte, jetzt sitzt du schon im Rollstuhl und nun bekommst du auch noch ‘nen Tattrich. Das Schlimmste ist nicht mal, dass du nicht mehr laufen kannst, sondern der Verlust der Sensibilität, dass du nicht mehr normal auf Toilette gehen kannst, alles was sonst so ganz einfach ist. Die Sexualität ist eingeschränkt, ganz klar. Aber man kann trotzdem guten, ja hammermäßigen Sex haben. Das geht alles. Es geht ja ganz viel über den Kopf, und Frauen haben es da sicher auch einfacher als Männer.

Wie ging das damals für Dich weiter?

Ich bin ja gelernte Grafikdesignerin. Von daher hatte ich enormes Glück, dass ich nicht auf meine Hände gefallen bin oder meinen Kopf. Ich war vorher in Russland und habe in einer großen Agentur als Grafikerin gearbeitet. Als ich wieder zurück kam, begann ich ein Studium der Medienwissenschaften. Dann war der Unfall. Als ich aus der Reha kam, habe ich erst mal weiter studiert. Das war zwar alles nicht so einfach, aber machbar. Dann wurde ich schwanger und bin bis zum 8. Monat mit dickem Bauch und Rollstuhl über das denkmalgeschützte Pflaster vor der Uni geholpert. Als das Kind da war, dachte ich mir, was soll das? Erst hatte ich den Unfall und das Kind braucht auch ca. 1 Jahr meine Zeit und Aufmerksamkeit. Ich mache jetzt einen Cut und höre auf. Nebenbei hatte ich schon immer freiberuflich als Grafikerin gearbeitet und dann eben damit weiter gemacht. Das hat mir auch viel über den Unfall hinweggeholfen. Ich hatte Kunden, die wussten, dass ich gut arbeite – vielleicht wollten sie mir auch nur helfen. Jedenfalls tat mir das gut, weiter im Job zu sein. Danach war der Plan, 3D Animation zu studieren. Ich hatte bereits einen Studienplatz in Berlin, doch je näher der Termin kam, um so mehr Bauchschmerzen bekam ich. Es ging mir dabei nicht um das Studium. Das hätte mir sicher mega viel Spaß bereitet. Das ganze Drumherum machte mir Sorgen. Ich hätte jeden Tag 4 oder 5 Uhr aufstehen müssen. Dann die Fragen, bekomme ich einen Parkplatz, wie komme ich in die Schule rein? Das waren Grenzen, die mir Bauchschmerzen bereiteten. So nahm ich davon Abstand. Und dann sind wir ausgewandert.

Weshalb seid Ihr ausgewandert und warum nach Lanzarote?

Der Grund für die Auswanderung war eigentlich meine Situation im Rollstuhl. Kälte, Nässe, Schnee und Wind in Deutschland zwingen dich zu Hause zu bleiben. In bin ein Typ, der gerne raus geht, in der Natur ist. Und ich wollte das auch meinen Kindern geben. Lanzarote kam uns vom Klima her entgegen. Außerdem hatte ich Kontakt zu jemanden, der Handbikes verkauft. Auf Lanzarote finden regelmäßig Rennen für Menschen mit Behinderung statt und viele trainieren dort regelmäßig für die Paralympics bzw. für die wichtigen Marathons. Die Insel war also bekannt unter Rollstuhlfahrern. Das erschien mir eine gute Ausgangssituation zu sein. Wir sind dann her geflogen, haben uns umgeschaut und in die Insel verliebt. Hier wollten wir es probieren. Es war viel Bürokratie zu erledigen und wir mussten uns durchbeißen. Also wenn man denkt, man wandert aus und die Welt ist rosarot, das funktioniert nicht. Durch meine Zeit in Russland wusste ich das aber schon. Es war so anstrengend, wie alles, das man neu anfängt. Dadurch lernt man aber auch flexibel zu sein. Ohne Christian würde meine Welt natürlich ganz anders aussehen. Ich wäre ein ganzes Stück eingeschränkter. Er gibt mir Sicherheit, auch weil er ganz normal mit mir umgeht.

Wie gehen die Menschen hier mit Dir um?

Ich fühle mich hier auf der Insel und mit meinem Mann nicht behindert. Also die Leute hier gehen komplett anders mit mir um, als die Leute in Deutschland. Hier werde ich ganz normal behandelt, aber vielleicht empfinde ich inzwischen anders, weil mein Selbstbewusstsein mit der Zeit wieder gewachsen ist. In Deutschland stand mal jemand neben mir beim Bäcker und brüllte mich an, weil er wohl dachte, dass ich auch taub sei. Oder ich war mit Moritz beim Kinderarzt, komme raus und da läuft ein älterer Mann am Auto vorbei, schüttelt den Kopf wie verrückt und meint, auch das noch! Der hatte ein Problem damit, dass eine Rollstuhlfarerin ein Kind hat. Hier sind die Leute positiv überrascht, dass eine Rollstuhlfahrerin Kinder hat. Das Miteinander der Menschen ist im allgemeinen sozialer und freundlicher. So sind auch die alten Menschen Teil Ihrer Familien, was man in Deutschland nur noch selten findet.

Würdest Du diesen Schritt, nach Lanzarote auszuwandern noch einmal gehen?

Ja, jeder Zeit. Also ich möchte nicht mehr zurück.

Gibt es irgend etwas in Deinem Leben, dass Du jetzt anders machen würdest, wenn das möglich wäre?

Ich würde viele Dinge anders machen, würde bedachter an gewisse Dinge herangehen. Mit Sicherheit würde ich mir drei Mal überlegen, ob ich an diesem Tag zum Klettern gegangen wäre oder nicht – ganz klar. Aber wenn mir jetzt jemand die Frage stellen würde, würdest Du Deine Kinder gegen Dein eigenes Schicksal tauschen, würde ich „nein“ sagen. Letzten Endes sind sie das größere Geschenk. Guck mal, vorher hatte ich keine Familie, vorher hatte ich keinen zuverlässigen Partner. Das wurde mir alles geschickt. Dafür bin ich sehr dankbar, auch wenn ich das manchmal nicht so zeige, weil ich teilweise ganz schön barsch bin. Das liegt aber daran, dass ich irgendwie stark sein muss. Wenn du von dir selbst immer viel forderst, erwartest du das auch manchmal von deinen Mitmenschen.

Was würdest Du gerne mal gefragt werden?

Das kann ich so schnell gar nicht beantworten. Da fällt mir jetzt nichts ein. Aber ich würde gerne noch etwas sagen, das mir am Herzen liegt.
Campo Phoenix ist eine Einstellung zum Leben. Darum haben wir den Slogan „Life keeps rolling on“ gewählt. Das ist ein Sinnbild für unsere Einstellung und somit für unser Unternehmen – etwas, das wir unseren Kunden weitergeben möchten. Ein bisschen mehr Wahrnehmung zu den Dingen hin und zu sich selbst. LIEBE zum Leben, mit den Möglichkeiten die man hat. 524312_487373207956841_771984892_n Und ebenso wollen wir Nähe zu dieser wunderschönen, einzigartigen Landschaft Lanzarotes mit seinen Vulkanen schaffen. Die Menschen in Staunen und Begeisterung versetzen für die Andersartigkeit dieser Schönheit. Nähe schaffen wo vorher keine war.

Hier geht es zur Internetseite von Campo Phoenix.

 

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Paarbeziehung – das Einfache, das so schwer zu machen ist

Paarbeziehungen, Systemaufstellung, Familienaufstellung, glückliche Beziehung, Manuela Komorek

 

 

Manuela Komorek, Spezialistin für Systemische Paartherapie, bereitet gerade den ersten Online- Aufstellungskongress zum Thema Paarbeziehungen vor. Ich sprach mit ihr über ihren Weg dorthin, Beweggründe und Systemaufstellungen.


Was hast Du am Anfang Deines Berufslebens gemacht?

Ich war 16 und lebte in einem Dorf. Mein Wunsch war es, Fotografin zu werden. Es gab im Ort nur einen Fotografen, der hatte aber schon einen Lehrling und das für die nächsten drei Jahre. Damit fiel das für mich aus, und ich wusste nicht so recht, was ich nun lernen sollte. Meine Eltern fanden es nicht so wichtig, welchen Beruf ich ergreife. Mein Vater meinte, bewirb dich doch mal, ich frage den Dr. … Das habe ich getan, wurde angenommen und machte eine Ausbildung als Arzthelferin. Es war für mich eigentlich die Hölle, denn ich war damals sehr schüchtern.. Das erste halbe Jahr war am schlimmsten. Wenn da ein Patient kam, wäre ich gerne im Boden versunken und habe mich zur Kaffeemaschine geflüchtet. Eine Kollegin habe ich sehr bewundert. Die konnte mit Menschen gut umgehen. Und sie konnte auch alles andere, was praktisch zur Arbeit gehörte – Blut abnehmen, röntgen, Kontrastmittel spritzen, eben alles was zu tun war. Ich habe mir gedacht, so will ich werden und eiferte ihr nach. Es gelang mir. Über 10 Jahre habe ich in dem Beruf gearbeitet, erst bei Internisten und dann bei Psychiatern. Eine Zeit lang war ich auch im Büro als Assistenz beschäftigt. Danach machte ich eine Heilpraktikerausbildung und ging in die therapeutische Richtung.

Du hast auch im Filmbusiness gearbeitet? Wie kam es dazu?

Es gab immer zwei berufliche Stränge, die parallel liefen. Bei meinen vielen Aus- und Weiterbildungen musste ich ja auch Geld verdienen. Das ging dann meist über eine Projektassistenz. Durch eine Freundin kam ich ins Art-Departement und hatte da das erste Mal mit Film Kontakt. Über 12 Jahre arbeitete ich als Assistenz der Geschäftsführung. Nebenbei liefen dann die Weiterbildungen in Familien- / Systemaufstellung, als Businesscoach und in Paartherapie. Irgendwie war ich auch auf der Suche.

Fühlst Du Dich angekommen, da wo Du beruflich jetzt bist?

Ja, ich fühle mich da genau richtig, vor allem bei dem Thema Paarbeziehungen und Partnerschaft. Was mich davon abgehalten hatte, gleich damit weiterzugehen, war der Gedanke, ich müsste als Businesscoach in Firmen tätig werden. Da war ich nicht meinem Herzen gefolgt, sondern ließ mich von meinem Kopf leiten. Ich war auf der falschen Spur, auch wenn Existenzgründercoaching ein spannendes Arbeitsfeld war. Es fehlte mir immer etwas. Das Thema Männer und Frauen, Paarbeziehung, das hat mich besonders interessiert.

Bist Du verheiratet?

Ja, (lacht) 15 Jahre, aber das war natürlich nicht alles einfach und gut. Es gab mehrere Etappen. Wir waren zwischendurch getrennt und sind wieder zusammen gekommen. Sicher ist das der Grund, warum mich dieses Thema so fasziniert. Ich habe recht lange gebraucht, um da meinen Weg zu finden. Rein springen, trennen und nochmal versuchen – der zweite Anlauf war dann gut. Zu der Zeit kam auch die Aufstellungsarbeit zum Tragen. Ohne die wären wir wahrscheinlich nicht wieder zusammen gekommen. Ich hatte mich damals getrennt und dachte, es wäre der falsche Mann und es würde alles an ihm liegen. Wir waren drei Jahre auseinander, hatten aber durch den gemeinsamen Sohn immer noch Kontakt. Irgendwann stellten wir fest, das passt ja doch noch. Natürlich auch, weil ich ganz andere Schritte gegangen bin und ganz anders dastand, mich als Frau erlebt habe. Mein Partner ist auch seine Entwicklungsschritte gegangen. So konnten wir nochmal neu anfangen und haben uns dann sogar entschlossen zu heiraten, was wir vorher für Quatsch hielten.

Wie bist Du zur Aufstellungsarbeit gekommen?

Ich wollte immer weiter und war an Menschen interessiert. Ich hatte auch schon die Heilpraktikerausbildung und interessierte mich stark für die Homöopathie. Über diese Seminare kam ich dann an die Aufstellungsarbeit. Und ich bemerkte, da liegt der Schlüssel zu sehr vielen Themen, die mich bewegen. Meine Mutter war an Alzheimer erkrankt und dabei, sich langsam aus der Welt zu verabschieden. Dazu kam das Chaos mit meinen Männern. Während der Trennung von meinem Partner war ich mit einem anderen Mann zusammen und bekam von diesem ein Kind. Ich hatte das Gefühl, ein totales Chaos angerichtet zu haben und so war es letztlich auch. Ich spürte eine innere Einsamkeit und Haltlosigkeit, fühlte mich verloren. Halt habe ich dann in der Aufstellungsarbeit gefunden, weil ich da gesehen habe, wir sind alle verbunden und es gibt kraftvolle Strukturen, in die wir eingebunden sind. Da konnte ich auf einmal fühlen, wo mein richtiger Platz ist, wo ich in meine Kraft komme. Dann war der nächste Schritt ganz einfach, meiner Mutter in ihrem Schicksal zu sehen, ohne als Kind helfen zu wollen, ihr nicht nachzufolgen . Wenn Eltern krank werden, sind Kinder sehr gefährdet den Eltern nachzufolgen. Das ist eine Dynamik, die schwer auszuhalten ist. Da waren die Aufstellungen für mich tatsächlich lebensrettende Maßnahmen, aus dem Sog raus zukommen, in die andere Richtung, also Richtung Leben. Das ist auch ein Grund, warum die Aufstellungsarbeit das Herzstück meiner Arbeit ist. Ich kann und möchte mit dieser Arbeit Paare und Familien und besonders Eltern stärken.

Was sollte man tun, wenn man sich in einer Partnerschaft nicht mehr wohlfühlt?

Es stellt sich die Frage, ist es die Partnerschaft oder ist es in mir? Wo fühle ich mich nicht wohl? Fühle ich mich mit mir wohl? Bin ich klar mit dem, was ich für Wünsche habe oder sind es mehr Vorwürfe an meinen Partner? Wenn ich merke, meine Wünsche sind legitim, die darf ich haben, ich liebe meine Wünsche, aber die haben keinen Platz in dieser Beziehung, die kommen bei meinem Partner nicht an, dann muss ich mich entscheiden. Sind die Wünsche mir wirklich so wichtig, dass ich sage, ich möchte eine Beziehung, die so und so ist. Meinst Du, wir können das gemeinsam erreichen? Z.B. könnte ein Partner eine offene Beziehung wünschen. Das könnte legitim formuliert werden und gibt dem anderen Partner die Möglichkeit, sich zu entscheiden. Er kann sagen, das kann ich nicht. Dann wissen beide, entweder wird auf die Außenbeziehungen oder auf die Partnerschaft verzichtet. Es kann auch sein, dass der andere Partner diesen Wunsch auch hatte und nun glücklich ist, das einvernehmlich leben zu können.

Was ist die Ursache, wenn jemand in verschiedenen Partnerschaften immer wieder die gleichen Probleme hat?

Wenn ich das Problem in mir trage, meine Wünsche als Vorwurf formuliere, dann kommt das Gleiche wieder. Ich nehme es von einer Partnerschaft in die nächste mit. Es geht oft nicht darum, einen anderen Partner zu suchen, weil die Gefahr groß ist, dass wir mit dem neuen Partner nach einiger Zeit das gleiche Problem haben. Besser ist, stattdessen auf unseren aktuellen Partner ganz neu zuzugehen. Das ist möglich, wenn wir genau hingucken, was unser Anteil an dem Problem ist. Meistens können wir das Problem innerhalb der Beziehung lösen und bei dem aktuellen Partner bleiben.
Es kann aber auch ein Problem im Familiensystem geben. Z.B. wenn sich Paare immer nach einer bestimmten Zeit trennen oder es gibt immer wieder heimliche, außereheliche Beziehungen. Hier geht es darum, ganz genau hinzugucken, ob jemand aus dem Familiensystem fehlt. Das kann eine frühe Liebe vom Vater sein, ein sehr früh gestorbenes Geschwisterchen, ein verheimlichtes, uneheliches Kind, … Es wird also jemand aus dem System ausgeschlossen, obwohl er oder sie dazu gehört. Das kann passieren, wenn der Schmerz über den Verlust sehr groß ist oder aus tiefer Scham. Das Familiensystem sorgt nun dafür, dass immer wieder ähnliche Beziehungsgeschichten passieren. Wird die ausgeschlossene Person in einer Aufstellung endlich gesehen und ins System integriert, hören die Wiederholungen des Problems auf.

Was hält Leute davon ab, die Partnerschaft zu leben, die sie sich eigentlich wünschen?

In langjährigen Partnerschaften gibt es das Phänomen, dass man sich im Verlauf der Zeit immer mehr beschränkt. Es wird eine Harmonie hergestellt, die auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner bleibt. Das ist oft langweilig. Eine Partnerschaft ist wie ein lebender Organismus, der mal mehr Nähe, mal mehr Distanz herstellt. Das auszuhalten, haben wir nicht gelernt. Wir lernen leider in den Schulen ganz falsche Dinge. Wir lernen da auch nicht, dass Beziehung nicht das ist, was man vielleicht im Märchen oder in Filmen sieht, mit Happy End. Beziehungen sind lebendig. Das ist wie bei einer Pflanze. Wenn ich die nicht gieße und pflege wird sie immer kleiner und mickriger. Wenn ich aber etwas dafür tue, dass sie blühen kann, dann habe ich Freude daran. Das kann man lernen. Die Frage ist nur, möchte ich das.

Was ist für das Gelingen einer Partnerschaft wichtig?

Ich glaube, es ist die Entscheidung, ich will diese Partnerschaft. Und vielleicht auch das Bewusstsein dafür, dass Partnerschaft auch Verzicht bedeutet. Wenn man sich für Treue entscheidet, sind die anderen mögliche Partner eben tabu. Natürlich kann man sich auch auf eine Beziehung einigen, in der das nicht erforderlich ist. Grundsätzlich ist ein klares „ja“ wichtig. Daher finde ich Ehe auch schön, dieses ganz klare zueinander bekennen.

Woran liegt es, wenn jemand immer wieder an den gleichen Typ Partner gerät?

Kinder lernen das Lieben von den Eltern und wenn ich es nicht geschafft habe, mich wirklich von den Eltern zu lösen und erwachsen zu werden, suche ich immer nach jemandem, der so ähnlich ist wie meine Eltern, speziell der gegengeschlechtliche Elternteil. Ich bin dann emotional nicht erwachsen geworden und habe mich noch nicht aus dem Gefühl befreit, ein Kind zu sein. Ich glaube dann immer noch, dass ich vom anderen abhängig bin oder ich fühle mich nur dann geliebt, wenn der andere sich in der Art um mich kümmert, wie es die Eltern getan haben.

Was kann man tun, um das zu ändern?

Man kann sich Klarheit über das eigene System verschaffen. Nach meinen Erfahrungen, sind die Familienaufstellungen das effektivste Werkzeug. Ich finde, die Aufstellungsmethode sollte auch in Schulen unterrichtet werden.

Du bereitest gerade einen Online-Aufstellungskongress zum Thema Paarbeziehungen vor. Wie bist Du dazu gekommen? Warum machst Du das?

Das habe ich mich jetzt auch schon ein paar Mal gefragt. (lacht) Es ist wahnsinnig viel Arbeit, aber da ist eben die Begeisterung für diese Methode und ich möchte so gerne vielen Menschen zeigen, was für ein Schatz uns da zur Verfügung steht. Ich hatte mal einen Onlinekongress gesehen und war sofort infiziert. Das wollte ich auch machen. Es waren noch ein paar Schritte zu gehen und nun stecke ich mitten in den Vorbereitungen. Gerade auf dem Weg zu Dir habe ich gedacht, eigentlich ist das wie eine Pilgerreise mit wechselnder Begleitung. Ich lerne selbst nochmal ganz viel dazu, hatte immer wieder Aha-Erlebnisse. Ich fühle mich sehr beschenkt und hoffe, dass ich diesen Schatz auch vielen Menschen zeigen kann.

Was würdest Du gerne gefragt werden?

(überlegt) Da fällt mir jetzt gar nichts ein.

Möchtest Du vielleicht noch etwas mitteilen?

Ja, dass die Menschen, die das interessiert und die sich von Aufstellungen angezogen fühlen, sich trauen. Ich kenne so viele, die sagen, ich habe das mal gehört, ja das interessiert mich, könnte ich mal machen. Macht es! Es lohnt sich.

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